Affären und Karrieren – Familienbildung im Wirtschaftswunderjahrzehnt in der Bundesrepublik: Martin Walsers Roman Ehen in Philippsburg
DOI:
https://doi.org/10.58221/mosp.v109i1.7978Keywords:
Familienbildung, Abtreibung, Wirtschaftswunder, Ehen in PhilippsburgAbstract
Martin Walsers Debütroman Ehen in Philippsburg erschien 1957, im ersten Jahrzehnt des Wirtschaftswunders der 1950er und 1960er Jahre. Das Thema Liebe und Ehe ist seitdem bei Walser frequent. Er schildert in diesem Roman verschiedene Ehen in einer bessergestellten sozialen Schicht, kontrastiert diese aber auch mit der Welt der einfachen Arbeiter. Die Fragestellung des vorliegenden Artikels ist, wie insbesondere die junge Generation mit der Frage von Familie und Ehe umgeht und welche Form des Zusammenlebens sie wählt. Nur ein Jahrzehnt vorher endete ein für alle umstürzendes Kriegsgeschehen, das die Welt in Trümmern und zerbrochene Familien hinterlassen hatte. Die ersten, ansatzweise modernen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, in denen auch neue Formen des Zusammenlebens erprobt wurden, waren damit ausradiert. In der sogenannten Stunde Null mussten alle gesellschaftlichen Strukturen neu formiert werden. Wie sah es nun für die Ehe und Familie aus? Lassen sich bei den jüngsten Protagonisten Desorientierung, Re-Orientierung an alten Formen oder ein Neubeginn hinsichtlich des familiären Gefüges feststellen? Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie der Problemkomplex bei Walser literarisch verarbeitet wird und wie sich diese Darstellung auch mit den gesellschaftlichen Bedingungen verknüpfen lässt. Ein ehe- und familienhistorischer Abriss soll dabei Kontext und Orientierung liefern.Downloads
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