Nischenidentitäten: DDR-Schriftstellerinnen erinnern sich an die Wende

Authors

  • Christine Farhan Hochschule Södertörn

DOI:

https://doi.org/10.58221/mosp.v106i2.8164

Abstract

Viele DDR-BürgerInnen erlebten während der Wende leibhaftig ein Paradox: Obwohl sie den geographischen Ort nicht wechselten, empfanden sie Heimat plötzlich als Fremde. Mit Heimat ist somit ein innerer Ort gemeint – die Heimat in sich selbst, die Identität. Doch was macht diese aus? Dies näher auszuloten, ist das Thema dieses Artikels, wobei auf die Aussagen von Schriftstellerinnen Bezug genommen wird, die Anna Mudry in einer Publikation mit dem Titel Gute Nacht, du Schöne dokumentiert hat. In der Analyse werden die Aussagen der Schriftstellerinnen nach drei inhaltlichen Schwerpunkten untersucht: Verlust: Wie werden Verlustgefühle thematisiert? – Ortsbeschreibung: Wie wird die innere Heimat beschrieben? – Produktionsbedingungen: Wie werden Veränderungen der Bedingungen der literarischen Produktion und Publikation reflektiert? Anschließend wird vor allem auf zwei Kategorien fokussiert: Feminismus und Exil. Verschiedene Untersuchungen zum feministischen Diskurs in der DDR schreiben der Literatur eine kompensatorische Funktion für eine fehlende Frauenbewegung zu. Diese Position wird in diesem Artikel kritisch konfrontiert mit der weniger beachteten Kategorie des inneren Exils, die davon ausgeht, dass die Autorinnen sich eigene Nischen in Abgrenzung zum System geschaffen hatten, was von entscheidender Bedeutung für die Herausbildung von Identitäten war.

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Published

2012-12-15

How to Cite

Farhan, C. (2012). Nischenidentitäten: DDR-Schriftstellerinnen erinnern sich an die Wende. Moderna Språk, 106(2), 42–59. https://doi.org/10.58221/mosp.v106i2.8164

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Original Articles