Fließende Grenzen? Erzählen und Erinnern in Dorit Linkes Jenseits der blauen Grenze (2014)
DOI:
https://doi.org/10.58221/mosp.v115i2.6856Keywords:
Dorit Linke, Adoleszenzroman, Wende, DDR, Jugendliteratur, Meer, ErinnerungAbstract
Die Bedeutung des Meeres als einer ambivalenten Projektionsfläche für Glück und Bedrohung, für Freiheit und Untergang ist durch die Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen, erneut ins Bewusstsein gerufen worden. Auch in dem Jugendroman Jenseits der blauen Grenze (2014) von Dorit Linke rückt die Ostsee als Fluchtraum in den Mittelpunkt. Mit dem zeitlichen Abstand von 24 Jahren zur Wende von 1989 schildert Linke, wie Erfahrungen von Begrenzungen und Ausgrenzungen im sozialistischen Alltag die jugendlichen Protagonist/innen im Sommer 1989 zur Flucht über die Ostsee treiben. Im Artikel wird herausgearbeitet, wie die Grenzerfahrungen der Figuren in Jenseits der blauen Grenze thematisch, bildlich und narrativ in Beziehung zum Meer gesetzt werden. Ein Augenmerk bei der Untersuchung des Textes liegt auf dem Zusammenspiel von Erzählen und dem Inszenieren von Erinnerungen. Wichtig für die Analyse ist zudem die verwendete Wassermetaphorik, denn ähnlich wie der natürliche Verlauf der Meere keine trennscharfen Grenzen zulässt, berichtet der Text über fluide Grenzverläufe und vermeidet einfache Täter-Opfer-Zuschreibungen. Als narratives Mittel erfüllt das Meer eine ebenso wichtige Funktion im Text, indem angezeigt wird, wie Gedankengänge und Schwimmbewegungen ineinanderfließen.
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